Zyklon B

Tafel 4

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Der Name unserer Stadt wird immer in Zusammenhang mit einem der größten Verbrechen der Deutschen genannt werden müssen – der Ermordung unzähliger Menschen in den Vernichtungslagern des SS mittels Zyklon B. Die SS missbrauchte damit ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das seit 1922 in der Dessauer Zucker-Raffinerie als Nebenprodukt der Zuckergewinnung hergestellt wurde. Bei Zyklon B handelte es sich um in Kieselgur absorbierte Blausäure, die in Dosen abgefüllt werden konnte. Auftraggeber für die Herstellung von Zyklon B war die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch), ein Unternehmen der I. G. Farben. Nach der Errichtung von Konzentrationslagern erfolgten Lieferungen an die SS, die Zyklon B zunächst als Schädlingsbekämpfungsmittel zum Erhalt der Arbeitskraft der Häftlinge einsetzte. Auf der Suche nach einer schnellen und kostengünstigen Methode zur Massentötung der europäischen Juden erfolgte im September 1941 eine „Probevergasung“ im Konzentrationslager Auschwitz. Ab 1942 ermordete die SS in den Vernichtungslagern Auschwitz-Birkenau und Majdanek sowie in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Sachsenhausen, Stutthof, Mauthausen und Neuengamme etwa eine Million Menschen mit dem vorrangig in Dessau produzierten Zyklon B.

Ein Behälter mit dem in Dessau produzierten Zyklon B

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Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau

Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.