heute: Teil des Wohnblocks Zerbster Straße 8-6
Das Grundstück Nr. 656 (Zerbster Straße 50) war das nördliche Eckhaus zur Muldstraße und das letzte Haus auf der Ostseite der Zerbster Straße. Das südliche Eckhaus zur Muldstraße gehörte bereits zur Schlossstraße. Hier befand sich ab 1749 eine Gastwirtschaft mit dem Namen »Zum goldenen Schiff«, so benannt von dem aus Magdeburg stammenden Schiffseigner Johann Andreas Mente, der die Gastwirtschaft gegründet hatte. Im Zuge einer Verbreiterung der Muldstraße wurde das alte zweigeschossige Haus im Jahr 1887 abgerissen. An seiner Stelle entstand ein dreigeschossiger Neubau, der jetzt auch als Hotel diente und dessen Front zur Zerbster Straße um einige Meter schmaler war als zuvor. 1925 wurden neben der Gaststätte und dem Hotel noch ein Schnell-Buffet und ein Café im Haus eingerichtet. Letzter Besitzer von Grundstück, Hotel, Restaurant und Café war ab 1928 der Hotelier Paul Maronde, der beliebte Konzert- und Tanzabende anbot. 1930 befand sich im Haus zudem noch die Webwarenhandlung von Ernst Schauer. Das »Schiffchen« wurde bereits am 28. Mai 1944 bei einem Bombenangriff zerstört. Beim Wiederaufbau 1951/1952 bezog man das Grundstück in den Neubaublock Zerbster Straße 8-6 ein.
Auszug aus dem Adressbuch für Dessau, 1930:
Zerbster Straße 50 / Hotel und Gasthof »Zum goldenen Schiff«